Die 10-Minuten Regel: Wie Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer halten können

Die 10 Minuten RegelIn seinem hervorragenden Buch „Brain Rules“ zitiert Dr. John Medina Studien die zeigen, dass die Aufmerksamkeit von Zuhörern nach 10 Minuten massiv nachlässt. Das Phänomen haben wir alle schon mal erlebt: Bei der letzten langweiligen Businesspräsentation, beim endlosen Vertriebsmeeting oder beim Fachvortrag vom Experten.

Wie können Sie als Präsentator diese 10-Minuten Regel für sich nutzen?

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Mehr Spannung bitte

Weniger Infos pro SlideAls Präsentationsschmied sitze ich natürlich auch in vielen Vorträgen. Ich kann dann nicht anders, als mir so meine Gedanken zu machen: was funktioniert und was nicht? Lassen Sie uns mein aktuellstes Beispiel einer renommierten, internationalen Unternehmensberatung ansehen: Was können wir von den Consultants lernen?

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Powerpoint in Prezi umwandeln

Powerpoint Slides in Prezi einfügenLangweilen Sie Ihre alten Powerpoint Folien? Kein Problem: Seit kurzem können Sie Ihre bewährten Powerpoint Folien ganz einfach in das alternative Präsentationstool Prezi einfügen. Pimp up your Powerpoint: Mit wenigen Klicks machen Sie aus Ihrer linearen Präsentation eine wilde, visuelle Achterbahnfahrt. Weiterlesen

Guns for World Peace?

Einsatz von Requisiten in PräsentationenEin spannendes und ungewöhnliches Beispiel für den Einsatz von Requisiten bei einer Präsentation. Gerade bei einem so kontroversen Thema ist der WOW-Effekt hier besonders stark, als Peter van Uhm sein „Instrument“ für den Weltfrieden vorstellt. Wie man sieht ist es dann aber unbedingt notwendig diese Spannung anzusprechen und aufzulösen, wie hier bei der TED Konferenz Amsterdam demonstriert. Weiterlesen

Prost! Nicht reden, sondern zeigen

Christopher Veit Infoveranstaltung SchiefergasVor kurzem gab’s in der ZIB 2 einen Bericht über eine Infoveranstaltung der OMV. Im Weinviertel möchte der Mineralölkonzern gerne Schiefergas fördern – es regt sich aber massiver Widerstand in der Bevölkerung. Nicht zuletzt aufgrund großer Bedenken, ob die verwendete Technologie nicht gravierende Auswirkungen auf die Umwelt hat. Beispiele von zerstörten Landstrichen in den USA werden als abschreckendes Beispiel angeführt. Weiterlesen

Apple vs. Samsung

Zwei Beispiele für den Einstieg in ein Thema – die entscheidenden ersten Minuten.Steve Jobs iPhone Präsentation

Im ersten Beispiel zeigt Steve Jobs noch mal sein Können: Er bringt die große Idee, den Clou an dem neuen Produkt – und das in einer spannenden, überraschenden Art und Weise. Damit macht er den Zuhörern Lust, sich anzuhören, was genau das neue Produkt kann.

 

Im zweiten Beispiel verpufft die Wirkung. Selbst wenn vorher Samsung Galaxy Nexus PräsentationNeugier im Publikum da war, wird gründlich die Luft rausgenommen, indem das Produkt einfach nur in die Kameras gehalten wird. Ein AHA-Erlebnis gibt’s da keines – so überraschend ist das Aussehen des neuen Galaxy Nexus auch wieder nicht.

Ein Phänomen das ich gerade bei Firmen beobachte, die mit ihren Produkten technisch führend sind. Wenn die Inszenierung des Produkts langweilig ist, helfen auch keine schönen Slides, Werbevideos und Top-Features.

Zuhörer brauchen Regeln

So eindrucksvoll eine Vortragstechnik wie die von Dr. Rogge ist – sie eignet sich nur bedingt, wenn es darum geht, konkretes Wissen zu vermitteln. Man geht aus dem Vortrag (besser: der Performance) und kann, wie bei einem guten Kabarettabend, nicht mehr genau nacherzählen, was er denn gesagt hat. Ganz klar: Es hat eine Veränderung im Denken und der Einstellung stattgefunden, aber eher unbewusst.

Wie kriege ich beides unter einen Hut: Die umwerfende Wirkung des Geschichtenerzählens UND konkrete Handlungshilfen für die Zuhörer?Familienkongress: Achim Schad

Familientherapeut Achim Schad macht’s vor. Er bringt Geschichten aus dem Alltag der anwesenden Eltern, stellt damit das Problem dar und sagt dann:

„…und um dieses Problem zu lösen, habe ich die 1. Teamregel entwickelt. Allein mit dieser Regel können Familien in den meisten Fällen den Teufelskreis durchbrechen…“

Interessant der Ruck, der durch die Teilnehmer im Vortragssaal geht bei dieser Ansage. Alle spitzen die Ohren, machen sich schreibbereit, warten gespannt auf diese Regel. Und dann nennt er die 1. Teamregel für Elternkommunikation – ein kurzer, knackiger Satz.

In den 45 Minuten des Vortrags bringt er drei Teamregeln – drei Dinge die, aus seiner Erfahrung heraus, mit kleinem Aufwand eine große Wirkung in der Familie erzielen können.

Mit den detaillierten Geschichten macht er den Vortrag spannend und gibt den Zuhörern zusätzlich eine klare Hilfestellung mit auf den Weg.

Nicht immer lässt sich alles auf einfache Tipps und Regeln reduzieren, aber oft helfen wenige, gut durchdachte Handlungsanweisungen mehr als langes rumphilosophieren.

Was sind in Ihrem Job die drei wichtigsten „Regeln“, die Sie einem Neuling mitgeben würden?

Von Arschgeigen und anderen Wirkmitteln

Familienkongress 2011, Bad Ischl. Der Keynote-Speaker ist Dr. Jan-Uwe Rogge – der bekannte Familienexperte. Im Publikum 550 neugierige Eltern, Großeltern, Erziehungsprofis.

Vortrag Jan-Uwe Rogge

Video Jan-Uwe Rogge

Von der ersten Minute an zieht uns Jan-Uwe Rogge in seinen Bann. Mit wenigen Sätzen ist das Eis gebrochen, alle lachen, viele nicken bestätigend. Es gelingt ihm, diese gespannte Aufmerksamkeit über 60 Minuten zu halten. Als er mit tosendem Applaus endet, denken viele: „Schade, dass es schon vorbei ist.“ Wirkung pur.

Was tut der Mann?

Zuallererst: Er macht das nicht zum ersten Mal. Langjährige Erfahrung und viel Wissen über „seine“ Themen machen ihn von Anfang an sicher und souverän. Er braucht keine Folien, kein Manuskript – nur er alleine auf der Bühne hinter einem Rednerpult.

Die Wirkung entsteht durch Geschichten. Pointierte Geschichten aus der Welt der Zuhörer, wo sich jeder wiederfinden kann, von Dingen, die jeder so schon mal selbst gesagt, gehört oder getan hat. Detailliert geschildert (Reale Namen, Orte vermitteln Glaubwürdigkeit) und langsam, Schritt für Schritt aufgebaut: Unvergesslich, wenn etwa der kleine Karl-Heinz mit dem neuen, spannenden Wort „Arschgeige“ aus dem Kindergarten nach Hause kommt.

Elegant nimmt er uns pädagogisch bemühte Eltern auf die Schaufel – löst die Geschichte mit einer frechen Aussage auf, mit der wir nicht gerechnet haben.

Dazwischen bringt er einige wenige eindringliche Kernaussagen, präzise geschliffen und wohl vorbereitet. Jede einzelne Aussage eignet sich als Zitat. Kein langatmiges Rumgeschwafel, kein Stegreif.

Die Inszenierung findet rein über die Stimme statt: Von weihevollen Worten bis zum rausgebellten „Nein, Theodor!“.  Er verändert Stimmlage, Lautstärke und Tonart fast übertrieben stark. Im normalen Gespräch wäre es viel zu viel – vor dem großen Publikum entsteht dadurch enorme STIMMung.

Es ist wie Herr Rogge selbst sagt: „Ich hätte es jetzt auch neurologisch erklären können – dann hätten Sie es aber um 10:00 Uhr schon wieder vergessen.“

Welche Geschichten aus dem Alltag Ihrer Kunden können Sie erzählen, bei denen jeder schmerzhaft nickt und lacht?

Was macht Expertenvorträge schwer verdaulich?

Neulich im Seminar. Thema: Social Media
Mit mir zehn weitere, erwartungsfrohe Unternehmer, Verkäufer und Marketingleute. Der enge Zeitrahmen macht eine sehr dichte Informationsvermittlung notwendig. Das Thema ist für viele von uns Neuland – Facebook geht gerade noch, bei Twitter steigen die meisten aus.

Der Vortrag pendelt zwischen Überforderung, geistigem Wegdriften ins Nirvana und ab und zu einem fetten Happen mit interessanten Infos.

The good, the bad and the ugly: Was hat über Aufmerksamkeit oder Abschalten entschieden?

  • Vorzeigen von praktischen Beispielen anhand der konkreten Themen der Teilnehmer: „Ich möchte eine Fan-Page erstellen. Dazu gehe ich erstens …“

 

  • Viel Text auf Folien mit jeder Menge Fremdwörter – das frisst Energie, die für’s Aufpassen abgeht. Nach dem fünften schweren Wort schalte ich auf Autopilot.
  • Fehlender roter Faden, keine Storyline, nur eine Aneinanderreihung von Themen und Informationen – da fällt es schwer zu folgen.

Fazit: So gut die Info auch ist – gerade Experten sparen sich oft die Übersetzungsarbeit und das Aufbereiten in verdaubare Häppchen. Überlassen Sie es nicht dem Publikum, sich die brauchbaren Teile mühsam selbst zu erarbeiten.

Haben Sie ähnliche Erfahrungen in Vorträgen gemacht? Ich freue mich auf Ihre Erlebnisse.